Lebendiges Museum

Maschinenvorführungen

Stählerne Zeugen der Vergangenheit erwachen zum Leben. Es riecht nach Maschinenöl. Große und kleine Räder drehen sich sirrend in den Transmissionen. Zahnräder werden gefräst, Platinen gestanzt, es wird gebohrt und genietet. Ein Dröhnen wie ein Donnerschlag, ein Schnurren wie von einer Raubkatze.

Das ist die Geräuschkulisse in der Erlebniswelt der Industriekultur. Hier entstehen die Teile des Schwenninger Museumsweckers.
Seit 1994 wird hier als letzte Produktionsstätte in Europa ein einfacher mechanischer Doppelglockenwecker produziert.
Erfahrene Guides geleiten Sie durch unseren lebendigen historischen Maschinensaal. Die Vorführungen sind im Eintrittspreis inbegriffen.

Museumswerkstatt

130 Jahre lang prägte die Uhrenindustrie Leben und Arbeiten in Schwenningen und der ganzen Region. Ihr kommt daher in wirtschafts- und kulturgeschichtlicher Hinsicht zentrale Bedeutung zu.
Deshalb fand sich 1989 eine Gruppe von technikbegeisterten und geschichtsbewussten Bürgerinnen und Bürgern zusammen, um das Uhrenindustriemuseum aufzubauen. Der Förderkreis lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V. ermöglichte mit unermüdlichen Einsatz 1994 die Eröffnung.

Freiwillige, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Förderkreises produzieren an historischen Maschinen einen Museumswecker.
Dafür werden jederzeit gerne freiwillige Helfer gesucht.
Spezialistinnen und Spezialisten aus der Uhrenbranche und Fachleute aus der metallverarbeitenden Industrie sind genauso willkommen wie Frauen und Männer jeden Alters, die sich einfach nur für die Industriegeschichte unserer Region interessieren.

Die Freiwilligen treffen sich jeden Dienstagmorgen ab 10.00 Uhr im Museum in der Bürkstraße 39 im Stadtbezirk Schwenningen.
Kontaktaufnahme unter:
 foerderkreis.uim@gmail.com

Besonderes Exponat im historischen Maschinensaal

Das Team des Uhrenindustriemuseums freut sich sehr, ein seltenes und noch dazu vorführbares Objekt in seiner Dauerausstellung präsentieren zu können: Einen Tauchlackierapparat aus der Zeit um 1960. Er ergänzt den Maschinenpark des UIM im Bereich Galvanik und Oberflächenveredelung. Bis 2020 war er noch in der Firma Hattler & Sohn in Schwenningen im Einsatz und diente zuletzt dazu, Gongstäbe für Großuhren gleichmässig zu lackieren.

Durch die großzügige Schenkung von Hattler & Sohn kann das Objekt im UIM gezeigt werden. Das Räderwerk des Apparates verweist auf den Turmuhrbau und wird rein mechanisch per Handkurbel und Gewicht angetrieben. Dies war wichtig, da in der Lackiererei eine Funkenbildung z.B. durch Elektromotoren aufgrund akuter Explosionsgefahr vermieden werden musste.

Möglicherweise handelt es sich bei der skurrilen Maschine um ein Produkt des Nürnberger Herstellers Lorenz Förster, der neben Turmuhren auch solche Tauchlackierapparate produzierte. Jahrzehntelang wurde der Apparat bei Hattler & Sohn dazu verwendet, Uhrenteile aller Art zu lackieren. Deshalb passt er hervorragend in die Sammlung des Uhrenindustriemuseums.